Donnerstag, 12. September 2013

Rezension "Incarceron - Fliehen heißt sterben"

Incarceron

Fliehen heißt sterben

von Catherine Fisher

Verlag: Penhaligon Verlag (März 2013)
Seiten: 480
Sprache: Deutsch
Preis:  18,99€
Vorgeschichte:  Sapphique (Incarceron)



Kauf mich auf Amazon.
Bild, Inhalt und weitere Infos gibt's direkt beim Verlag.



Klappentext:

Incarceron ist ein gewaltiges Gefängnis. Sein Inneres besteht aus gigantischen Metallwäldern, verfallenen Städten und endlosen Weiten. An diesem Ort gibt es weder Freundschaft noch Vertrauen – und es gibt keine Hoffnung auf Entkommen. Doch der junge Häftling Finn hat eine Verbindung zur Welt außerhalb, zu Claudia, der Tochter des Gefängnishüters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron auszubrechen, und er wiederum ist Claudias letzte Hoffnung, dem goldenen Käfig ihres eigenen Lebens zu entfliehen. Doch Finns und Claudias größter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert. Denn dieses Gefängnis lebt …

Meine Meinung:

Wie schon der Klappentext vermuten lässt, dreht sich die Geschichte um zwei völlig unterschiedliche (oder wie sich später heraus stellt doch nicht so unterschiedliche) Charaktere: den zerlumpten Gefangenen Finn, dessen Gedächtnis nicht weiter als bis zu seinem Erwachen in Incarceron zurück reicht und der unter Anfällen leidet, die ihm immer wieder Visionen zeigen. Andere Kapitel sind aus Claudias Sicht beschrieben, der Tochter des Hüters von Incarceron. In dieser Stellung bekommt sie alles wovon man träumen könnte, da der Hüter neben dem Königshaus die wichtigste Person im Reich ist. So sollte sie auch den Königssohn Giles heiraten, der jedoch verstarb und so nahm sein Bruder, ein verzogener, unfreundlicher Junge, diesen Platz ein. Doch Claudias Kindheit ist von ihrem angsteinflößendem Vater geprägt und von einer Welt die sich selbst in einer vergangenen Zeit eingeschlossen hat. Nach einem schrecklichen Krieg beschloss der König, dass alle verfügbare Technik (die Menschen im Buch verfügen eigentlich über weit fortschrittlichere Technik als wir besitzen) verboten werden soll und die ganze Welt unter einem Schleier, der unserem 17. Jahrhundert entsprechen könnte, ein Leben ohne jeglichen Fortschritt und Wandel durchleben soll. So soll gewährleistet werden, dass es nie wieder Krieg oder Hunger gibt. Einzig der Orden der Sapienti, eine Gruppe von Gelehrten und Forschern, darf einen Teil der Technik weiter verwenden um altes Wissen zu bewahren. So waren es auch die ersten Sapienti, die nach dem Krieg Incarceron schufen, ein Paradies ohne Leid, und sich selbst mit allen Rebellen und Gegnern des Königshauses dort für immer einsperrten. So lebten die Menschen der Außenwelt mit dem Wissen, dass es an einem versteckten Ort ein riesiges Gefängnis gibt, in dem ebenfalls Menschen wie in einem Paradies leben würden. Doch im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich das Gefängnis. Die wenigen Sapienti, die mit nach innen gingen, konnten die Menschen nicht mehr leiten. Sie begannen Kämpfe gegeneinander und so bildeten sich kleine Gruppen in denen sich niemand vertraut und die sich untereinander bekämpften. Alles ist schmutzig, die Menschen hungern und leben in ständiger Angst vor Incarceron selbst: vor langer Zeit verloren die Hüter die Kontrolle über das Gefängnis und so tötet und manipuliert es die Menschen wie es ihm gefällt. Incarceron lebt. Ursprünglich war dies so geplant, dass alles gestorbene, altes Metall usw. von Incarceron wiederverwertet und wiederverbaut werden sollte, doch nun gibt es kein Entkommen vor der willkürlichen Macht des Gefängnisses. Und doch: seit ewigen Zeiten geht die Geschichte um, dass es einem einzigen Menschen gelungen wäre zu entkommen: Sapphique. Und so begibt sich Finn mit seinem Eidbruder Keiro und einem der wenigen verbliebenen Sapienti auf die Spuren von Sapphique. Doch neben Finns Visionen haben sie noch weitere Hilfe: bei einem Raubzug kam Finn an einen kristallnen Schlüssel, der das gleiche Symbol enthielt, welches Finn am Handgelenk tätowiert hat. Auf ihrem Weg stellt sich heraus: der Schlüssel ist in der Lage Kontakt mit einem Gegenstück in der Außenwelt aufzunehmen und genau dieses Gegenstück stahl Claudia von ihrem Vater.
Insgesamt muss ich vor allem sagen, dass die Gestaltung der Welt in und außerhalb Incarcerons der größte Pluspunkt des gesamten Buches ist. Die kreativen, unterschiedlichsten Welten in Incarceron, aber auch die Außenwelt, die eine Mischung aus 17. Jahrhundert und futuristischer Technik darstellt, sind beeindruckend. So bewegt sich Finn mit seiner Gruppe beispielsweise durch einen Wald aus Metall, in dem Blätter aus Metallfolien von den Bäumen regnen, oder durch eine Eiswüste, in der gigantische Säulen aufragen.
Auch wenn ich an der Erzählweise nichts zu bemängeln habe und die Welt großartig beschrieben ist, musste ich im Verlauf des Buches leider feststellen, dass es keinen Spannungsanstieg gibt. Hin und wieder wird man überrascht, beispielsweise als nach und nach die Funktion des Schlüssels offenbart wird, aber beispielsweise dass Finn in Wirklichkeit Giles ist und Claudia aus Incarceron stammt, war mir schon weit vorher klar und auch die Intrige um die Königin nahm für mich kein überraschendes Ende. Ich denke dadurch, dass die Geschichte in ein 480-Seitiges Buch zusammengefasst wurde, ging eventuell etwas verloren und eine umfangreichere, geheimnisvollere Erzählung beispielsweise über 2 Bände oder mehr Seiten, hätten die Spannung besser aufrecht erhalten können. Beispielsweise die Geschichte der Stahlwölfe ist eigentlich eine sehr gute Idee, geht aber am Ende völlig unter, da sie abgesehen von Finns Schlüssel keine wirkliche Funktion mehr in der Geschichte erfüllen. Die Gespräche mit Claudia werden fast nebensächlich und das Attentat auf die Königin schlägt fehl.
So habe ich eine Weile überlegt welche Punktzahl ich hier geben soll und mich am Ende für 4 von 5 Cupcakes entschieden, da die Idee und die Welt des Buches großartig sind und alles in allem auch die Geschichte interessant erzählt wird, aber nicht oft überrascht.

Eine Leseempfehlung gibts trotzdem und vielleicht geht es euch mit dem Spannungsgehalt ja auch anders als mir. ;)

Danke an Penhaligon für dieses tolle Buch :)

Liebe Grüße, Robin

4 Kommentare:

  1. Habe bisher noch nicht viel von dem Buch gehört, aber klingt definitiv interessant! :) Eine sehr schöne Rezension und liebe Grüße an euch :)

    Shanty

    AntwortenLöschen
  2. Das hab ich auch im Regal :D Bin schon mega gespannt. Aber ist Saphiqqe nicht der zweite Teil und nicht die Vorgeschichte? ;D
    Ich freu mich tzd. auf das Buch x3

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. In der Geschichte wird öfters auf Sapphique Bezug genommen, weil er der Einzige ist, der bisher aus Incarceron entkommen konnte und deshalb folgen sie seinen Spuren. ;)
      Das Buch Sapphique erschien auch 2 Jahre früher. :) Tut mir leid, dass ich dich dann ein bisschen gespoilert hab, aber bis dahin hast du es vielleicht auch schonwieder vergessen. :)

      Liebe Grüße ;)

      Löschen

Hallo ☺ Schön dass du uns deine Meinung mitteilen möchtest, über Feedback freuen wir uns immer!
Schau bald wieder vorbei! ☺

Lauri & Robin