Donnerstag, 27. Juni 2013

Rezension "Stolen Mortality"

Stolen Mortality

von Jennifer Benkau

Verlag: Sieben Verlag (Juni 2013)
Seiten: 360 (Taschenbuch)
Sprache: Deutsch
Preis: 14,90€
Einzelband (?)






Das steht drin:

Jamian Bryonts steht mit dem Rücken zur Wand. Um seinen jüngeren Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld für einen Fehler auf sich, den er nicht begangen hat, und unterwirft sich damit einem ewigen Fluch: Mittels eines Giftes raubt der Senat der Vampirjäger ihm die Sterblichkeit. Doch warum gerade diese diabolische Strafe für ihn gewählt wurde, stellt Jamian vor ein Rätsel. Und was hat es mit der Vampirfrau Laine auf sich, die zeitgleich in seinem schottischen Dorf auftaucht und über Gesetze nur lacht? Klar ist nur eins – sie ist die Letzte, der Jamian vertrauen darf. Denn Laine hat einen tödlichen Auftrag.
(Bild und Inhalt vom Sieben Verlag)

Das denke ich:

Jennifer Benkau ist ja allseits durch ihre Dilogie "Dark Canopy" und "Dark Destiny" bekannt, die immer reich umjubelt wird. Ich selbst kenne die Bücher noch nicht (die Wunschliste ist einfach zu lang), aber als sich mir die Chance boht, ihren "neuen alten" Roman "Stolen Mortality" zu lesen, habe ich natürlich sofort zugegriffen! "Neu alt" ist er, weil er eigentlich das erste Buch ist, dass die Autorin geschrieben hat, sozusagen ihr Einstieg. Er wurde jedoch erst jetzt veröffentlicht, deswegen ist er trotzdem neu ;)

Die Handlung beginnt unmittelbar. Jamien Byronts muss einer verhängnisvollen Strafe entgegentreten, die er für seinen jüngeren Bruder Junias auf sich nimmt: ihm wird die Sterblichkeit genommen. Von nun an muss er im Körper eines 19-Jährigen leben und wird niemals auf natürlichem Wege sterben. Dass Jamien und Junias keine normalen Brüder sind, dürfte wohl ziemlich klar sein. Sie sind Kienshi, Wächter, die die Menschen im kleinen schottischen Ort Glen Martha vor Vampiren schützen. Doch auch wenn es einfach klingt, ist es das ganz gar nicht. Denn in Jennifer Benkaus geschaffener Welt gibt es nicht einfach nur Gut und Böse, nicht alles ist Schwarz und Weiß, denn genauso wie die Vampire nicht alle abgrundtief böse sind, fordern die Kienshi ihren Tribut von den Menschen.

Die Geschichte ist wirklich sehr gut durchdacht. Während sich die Spannung langsam steigert, lässt die Autorin viele zunächst unzusammenhängend erscheinende Pfade zusammen laufen und erschafft so eine Geschichte, die vollkommen ausgereift ist und kaum eine Frage am Ende offen lässt. Die düstere Atmosphäre der schottischen Highlands passt wunderbar ins Settings und untermalt die Handlung auf ganz wunderbare Art. Das i-Pünktchen dabei sind die unerwarteten Wendungen und das wirklich fassungslos zurücklassende Ende, das Lust auf mehr macht.

Jennifer Benkaus Schreibweise hat mich vom Hocker gehauen. So realistisch und detailliert, dass ich vollkommen in ihre Welt eintauchen konnten. Ich habe die zahlreichen Emotionen gespürt und habe mit den Protagonisten gelacht, geweint und gelitten. Jedoch wurde auch ich Zeuge ihres wirklichen "speziellen" Schreibstils, in den man erst einmal hineinfinden muss. Aber nach ein paar Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und war hin und weg. Fast schon ein wenig philosophisch angehaucht entführt sie den Leser und lässt ihn auf so mancher Seite doch ein wenig länger verweilen, um des Gelesene noch ein wenig zu überdenken.

Aufgrund der tollen Schreibweise sind auch die beiden Protagonisten Jamien und Junias für mich wahrhaft zum Leben erwacht. Da Jamien als der Ältere die Verantwortung für sich und seinen Bruder trägt, ist er wohl bis zu einem gewissen Grad der "Besonnere". Er weiß, dass er sich an die Regeln des Senats der Kienshi halten muss, doch da ihm diese natürlich nicht immer wirklich passen, findet er seinen ganz eigenen Weg, mit ihnen umzugehen und mit der ihm gegebenen Situation zurecht zu kommen. Jamian ist körperlich vielleicht nicht der Stärkste, jedoch gleicht er das ganz und gar mit seinem Mut aus. Er kämpft für seine Ideale und würde für seinen Bruder sterben, wenn er sein müsste. Er hat so viel Tiefe und mit jeder Zeile mehr, die man über ihn liest, liebt man ihn auch mehr. Seine nachdenkliche mürrische Art, die oft in starken Sarkasmus gipfelt, war mir unglaublich sympathisch.
Doch auch Junias war für mich ein toller Protagonist. Er ist mit seinen 16 Jahren ein rebellischer Teenager, was er seinen Bruder auch gerne spüren lässt. Seine aufmüpfige Art war mit aber dennoch sympathisch, denn nicht nur einmal endet sie in einem klasse Wortgefecht. Jedoch wird er im Verlauf des Buches immer reifer und wird sich der Liebes seines Bruders zu ihm und der damit einhergehenden Verantwortung immer stärker bewusst.
Und genau diese Liebe macht auch einen ganz besonderen Aspekt dieses Buches aus. Jamien und Junias sind auf ganz besondere Weise miteinander verbunden und ihre Loyalität und Freundschaft zueinander war einfach unglaublich emotional und gleichzeitig wirklich authentisch.

Insgesamt kann man bei "Stolen Mortality" von einem wirklich gelungenen "Erstlingswerk" sprechen. Jennifer Benkau hat eine wirklich fantastische Welt erschaffen und das Thema "Vampire" auf ganz eigene und besondere Art behandelt. Glaubhafte Charaktere und eine actionreiche düstere Atmosphäre machen das Buch zu einem wirklich besonderen Erlebnis, das man nicht verpasst haben sollte.
Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes :)


Vielen lieben Dank an den Sieben Verlag für das tolle Buch :)

Liebst, eure Lauri

2 Kommentare:

  1. Hi Lauri

    Ach, ich weiss gar nicht, was ich machen soll ...
    Auf der einen Seite ruft mir das Buch ganz eindeutig "Komm, lies mich" zu, auf der anderen Seite graut mir etwas vor dem Schriftbild des Sieben Verlags ....

    lG Favola

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also ich finde die Geschichte ist es definitv wert gelesen zu werden, unabhängig vom Schriftbild :)

      Löschen

Hallo ☺ Schön dass du uns deine Meinung mitteilen möchtest, über Feedback freuen wir uns immer!
Schau bald wieder vorbei! ☺

Lauri & Robin