Dienstag, 3. Dezember 2013

Rezension "Edelherb"

Edelherb

von Gabrielle Zevin

Verlag: Fischer FJB (Oktober 2013)
Seiten: 528 (Gebundene Ausgabe)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Birthright 2 - Because it is my Blood
Preis: 16,99€
Band 2 von 3





Das steht drin:

New York 2083: Wasser und Papier sind knapp, Kaffee und Schokolade sind illegal.
Der Oberstaatsanwalt findet einen Grund, um Anya Balanchine in die Erziehungsanstalt Liberty einsperren zu lassen. Und das nicht zum ersten Mal. Aber diesmal gelingt ihr die Flucht auf eine Kakaoplantage in Mexiko. Dort lernt sie alles über die Geheimnisse der Schokoladenherstellung und des Kakaoanbaus.
Wird Anya ihr Erbe als Kartellchefin etwa doch antreten? Und was ist mit Win? Kann ihre Liebe auch diese Herausforderung überstehen?
Anya ist in tödlicher Gefahr, denn vor den Intrigen der eigenen Familie ist sie nirgendwo sicher.

Das denke ich:

Der erste Band von Gabrielle Zevins Trilogie hat mir persönlich ziemlich gut gefallen. Hat mir auch der spannende Handlungsstrang ein wenig gefehlt und wusste ich auch nicht so recht, wohin das alles führen sollte, hat mich der witzige unterhaltsame Schreibstil der Autorin aus Sicht der Protagonistin definitiv überzeugt.

Nun, im zweiten Band, tauschen diese beiden Aspekte ein wenig die Rollen. Die Geschichte bekommt in "Edelherb" definitiv mehr Handlung, alles macht ein bisschen mehr Sinn, auch wenn dort definitiv noch Luft nach oben ist. Jedoch geällt mir Anya's Erzählweise nicht mehr ganz so gut. Noch immer schreibt sie wie eine Art Tagebuch mit witzigen Ergänzungen hier und da, aber ich kam ihr nicht mehr so nahe, konnte nicht mehr kräftig mitlachen und mitfühlen.

Neben der Erzählweise hat mir auch Anya an sich nicht mehr so gut gefallen. Noch immer ist die selbstbewusst und stark und muss jede Menge Verantwortung übernehmen. Jedoch geschehen auf ihrem Weg, herauszufinden, was sie wirklich im Leben möchte, viele schreckliche Dinge, die sie mir einfach zu leicht wegsteckt. Es fehlen mir ein wenig die tifen Emotionen, die meiner Meinung nach im ersten Band noch da waren. Das dominierenste Gefühl ist wohl Anya's Wut, die vielleicht der Grund ist, aus dem ihre Trauer nie wirklich zur Geldtung kommt. Fast ständig denkt sie an Rache und Vergeltung und achtet meiner Ansicht nach zu wenig auf die guten Dinge um sie herum, für die es sich lohnen würde, ihre Rachegedanken zu vergessen und das Risiko nicht einzugehen.

Jedoch insgesamt kommt wesentlich mehr Handlung in die ganze Sache. Ereignisse überschlagen sich, Menschen sind nicht die, die sie vorgeben zu sein und es fällt schwer herauszufinden, wem man trauen kann und wem nicht. Dabei kommen mir aber wie schon bei Anya allein "Gefühle" insgesamt ein bisschen zu kurz. Alles geht vor allem um das "harte" Geschäft, Liebe und Familie rücken ein wenig in den Hintergrund.

Insgesamt habe ich mir ein bisschen mehr von Edelherb gewünscht. Ich hatte ruhige nette Lesestunden mit dem Buch und es ist auf jeden Fall eine nette Unterhaltung zwischendurch und für "Fans" von Band 1 ein Muss, aber ich finde Gabrielle Zevin hat das Potential, das in der Geschichte steckt, nicht ausgenutzt. Und wird die Spannung im Vergleich zu "Bitterzart" definitiv erhöht, baut Anya als Protagonistin für mich sehr ab und die Gefühle kommen einfach zu kurz.

 

Bewertung:

"Bitterzart" hätte von mir 4 Cupcakes bekommen. Da "Edelherb" aus meiner Sicht schwächer als sein Vorgänger war, bekommt das Buch von mir gute 3 Cupcakes :)


Liebst, eure Lauri

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